Wir waren 2018/2019 für 4.5 Monate in Marokko unterwegs. Und wir waren begeistert! Marokko ist so vielseitig und abwechslungsreich wie kaum ein anderes Land. Zudem hat uns die Offenheit und Herzlichkeit der Marokkaner überwältigt. Wir haben allerdings ein paar Tage gebraucht bis wir uns darauf einlassen konnten, denn wir Schweizer oder Westeuropäer sind doch eher zurückhaltend wenn Menschen so direkt auf uns zukommen. Doch wer dies zulässt kann sehr schöne und wertvolle Begegnungen mit nach Hause nehmen.
Marokko ist auch ein Paradies für alle die gerne ‘wild’ campen und/oder abseits der ,normalen, Strassen unterwegs sind. Wir fanden fast überall wunderschöne Plätze, wo wir in Ruhe unser Nachtlager aufschlagen konnten. Meistens bekamen wir kurze Besuche von Schafhirten oder Einheimischen die neugierig waren oder sicher stellen wollten, dass es uns an Nichts fehlt. Aber damit konnten wir gut umgehen.
Für unseren Trip haben wir das GPS-Offroad-Tourenbuch von Pistenkuh verwendet. Das Buch beinhaltet tolle Touren und liefert sogar die GPS-Tracks mit. Wir können die Führer von Pistenkuh sehr
empfehlen!
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Mit dem eigenen Camper nach Marokko. Was für ein Abenteuer. Wir wussten nicht auf was wir uns einlassen denn wir waren noch nie in Afrika. Doch es stellte sich bald heraus, dass wir mit unserem Offroad-Bulli in Marokko viel Spass haben werden. Und wir haben bald gemerkt, dass es in Marokko viel mehr zu sehen gibt als nur Sand. Die Vegetation ändert sich immer wieder. Grüne hügelige Landschaften, Pinienwälder, hohe - im Winter von Schnee bedeckte Berge im Atlas-Gebirge, steile Bergpässe, roten Felsen, Steppen, Palmenoasen, Sanddünen und Atlantikstrände. Marokko ist so vielseitig und abwechslungsreich wie kaum ein anderes Land. Und es ist ein Paradies für alle die gerne ‘wild’ campen.
Das Atlasgebirge ist ein wahres Offroad-Paradies. Die Pisten führen entlang steiler Berghänge, über hohe Bergpässe, durch Palmentäler und durch Oueds (Flussbetter). Die Strassenverhältnisse sind sehr unterschiedlich. Von guten Schotterstrassen, über ruppige Steinpisten bis hin zu Lehmpisten trifft man auf alles. Manchmal mussten wir die Piste suchen da ein Teil nicht mehr vorhanden war oder die Strasse ‘verlegt’ wurde. In Marokko kommt es nicht selten vor, dass die Strassen bei starkem Regen- oder Schneefall weg gespühlt werden.
Viele Reisende in Marokko haben uns gefragt, weshalb wir in die Westsahara fahren. ‘Wenn Ihr keine Kitesurfer seid dann ist da nichts’, haben sie uns informiert. Dakhla gehört nämlich zu einem der begehrtesten Surfspots der Kitesurfszene. Nein, wir sind keine Surfer. Aber genau das ‘Nichts’ hat uns gereizt. Ruhe, einsame Strände, karge Landschaften. So haben wir uns die Westsahara vorgestellt. Immerhin sind es 835 km von Tan-Tan nach Dakhla wenn man den direkten Weg einschlägt. Ganz schön weit, wenn da wirklich ‘nichts’ ist. Wir haben die Reise auf uns genommen und sind bis nach Portorico, welches südlich von Dakhla liegt, gefahren. Schlussendlich sind wir insgesamt 3.5 Wochen in der Westsahara verweilt.
Viel haben wir nicht erwartet von Marokkos Atlantikküste. Wir sind nicht wirklich die Wasserratten, sind keine Fischliebhaber und wir bevorzugen die Berge. Da wir von Genua mit der Fähre in Tanger Med ankamen und die Route im Landesinnern schon kannten haben wir uns vorerst für den Weg entlang des Meers entschieden. Mal schauen wie lange wir es aushalten, haben wir uns gedacht. Wir können die Route jederzeit ändern und in die Berge fahren. Doch es kam anders. Zugegeben, der Norden der Atlantikküste hat uns nicht wirklich überzeugt. Hätten wir noch nichts von Marokko gesehen wären wir vermutlich enttäuscht gewesen.
Was wir in Marokko bisher erlebt haben übertrifft alle unsere Erwartungen. Menschen die aufgeschlossener, herzlicher und fürsorglicher nicht sein könnten, Pisten die jedes Offroader-Herz höher schlagen lässt und Landschaften die einfach nur atemberaubend sind. Die Überfahrt von Genua nach Tanger Med mit der Fähre war sehr ruhig und angenehm. An Board waren gefühlt 80 % Marokkaner. So konnten wir uns erst mal an die uns bis dahin ‘fremde Kultur’ gewöhnen. Zwei Tage dauerte die Überfahrt und die Zollabfertigung entsprach mit 2h wohl etwa dem Durchschnitt. Da wir vor dem grossen Schnee schon etwas Atlas-Luft schnuppern wollten machten wir uns gleich auf den Weg in Berge. Unsere bisherige Route in Marokko führte über den Hohen Atlas und den Anti Atlas hinunter in die Sahara.