Das ‘Innere’ von Island war eines unserer grossen Ziele. Das hügelige Hochland befindet sich im Herzen von Island und kann nur an wenigen Wochen im Jahr befahren werden. Die ersten F-Strassen (so werden die Offroad Strassen im Hochland genannt) öffneten Mitte Juni, weitere im Juli und Ende August ist dann auch schon wieder Schluss mit der Fahrt ins Hochland. Die Strassen im Hochland sind unbefestigte, einsame Pisten die man nur mit Allradfahrzeugen befahren kann. Die Fahrt führte durch Lavafelder, entlang von riesigen Gletschern, durch Bäche und Flüsse , vorbei an farbigen Feldern und Hügel. Unser Piccolo musste einiges einstecken.
Vor der ersten Furte (Wasserdurchfahrt) hatten wir ziemlich Respekt. Ein vorbeifahrender Ranger hat uns ein paar Tips gegeben wie dir Furten richtig zu fahren sind. '1. Gang mit 4x4 (ohne Diff-Sperre) und ganz langsam fahren, Bugwelle ganz klein halten. Ist zwar nicht spektakulär für’s Video aber dann macht ihr alles richtig 😊'.
Auf der Website www.road.is wird publiziert welche Strassen geöffnet sind.
Bei diesen F-Strassen war der Spass- und Staunfaktor besonders gross:
F225: vom Westen nach Landmanalaugar
Die Strasse ist geprägt von schwarzer und grüner Landschaft. Unterwegs haben wir einen kurzen Abstecher zum Vulkankrater Raudaskal unternommen. Ein wunderschöner Krater mit roten Lavasteinen und mit hellgrünem Moos übersät. Auf der Piste waren zwei grössere Furten zu bewältigen. Eine davon in Landmanalaugar wo unzählige Touristen die Durchfahrt beobachtet und fotografiert haben.
F209, F232, F210 und F261: vom Osten nach Westen entlang dem Myrdalsjökull Gletscher
Das war wohl unsere allerschönste Fahrt! Die F209 startet an der Ringstrasse, östlich vom Myrdalsjökull Gletscher. Anschliessend führen die Strassen F232, F210 und F261 nördlich um den Gletscher. Die Fahrt durch die schwarz-grüne Vulkanlandschaft durch schwarzen Lavasand mit Blick auf den Gletscher war einmalig! Wir hatten die Strasse für uns alleine. Ein paar kleinere Furten waren zu bewältigen. Nur auf den letzten Kilometern bis zurück zur Ringstrasse war die Strasse ziemlich ruppig.
Für einmal fahren wir über dem Wasserfall...
F910/F902/F903: zum Bergmassiv Kverkfjöll am Vatnajökull Gletscher
Zugegeben: der Spassfaktor beim Befahren der Strasse war eher gering. Die Piste war sehr ruppig. Aber die Landschaft umso schöner. Die Strasse führte vorbei am Tafelberg Herdubreid (oder auch Königin der Berger genannt). Das Ziel war das Gletschertor am Vatnajökull. Auf der Hinfahrt regnete es ins Strömen. Das Warten und Übernachten beim Kverkfjöll hat sich aber gelohnt. Der nächste Tag war ein Prachtstag. Auf dem Rückweg unternahmen wir einen kurzen Abstecher zur Askya, was uns aber nicht allzu beeindruckt hat. Vermutlich sind wir schon zu ‘versaut’ von der wunderbaren Landschaft die wir bisher schon gesehen haben.
F208: von Landmanalaugar nach Süden bis zur Ringstrasse
Die F208 ist die vermutlich meist befahrene Hochlandstrasse aber deshalb nicht weniger schön. Wir haben den südlichen Teil davon befahren. Eine sehr kurvenreiche, einfach zu befahrene Strasse mit schwarzem Sand und vielen kleineren Furten.
F901: von Skjöldofsstadir nach Süden via F907 und F923
Unser Ziel war der Snaefell. Der höchste Berg in Island ausserhalb von Gletschern. Dieser hat es uns schon am ersten Tag angetan doch die Strasse dahin war damals noch gesperrt. Eine wunderschöne Gegend und praktisch keine Touristen. Wir waren überrascht von der schönen Piste durch die farbige Landschaft über Flüsse und Bäche mit herrlichen Blick auf den verschneiten Snaefell.
Strasse ohne Nummer: wunderschöne Fahrt um den Snaefell
Die Strasse um den Snaefell sieht aus wie ein Wanderweg, ist aber offiziell befahrbar. Die Strasse ohne Nummer wurde uns von der Rangerin der Snaefell-Hütte empfohlen. Vom Karahnukurdam führt die 910 Richtung Egilsstadir. Bei der Abzweigung F909 in Richtung Snaefell-Hütte einbiegen, dann bei der ersten Strasse links abbiegen (sieht aus wie ein Wanderweg ist aber eine Strasse). Die Fahrt führt auf einer schwarzen sanften Sandpiste um den Snaefell, Die wunderbare Landschaft ist geprägt von hellgrünen moosigen Wiesen und kleinen Flüssen. Fantastisch!
F206/F207 zur Laki Vulkanspalte
Herrliche Fahrt durch eine schwarz-grüne Vulkanlandschaft. Leider war das Wetter schlecht und der Nebel hing über der Laki Vulkanspalte. So haben wir es unterlassen da hoch zu klettern. Die Fahrt hat sich aber trotzdem gelohnt und beim Tjarnargigur Krater konnten wir noch die Beine vertreten.
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